Oktavreinheit

ist gegeben, wenn der am 12. Bund gedrückte Ton exakt doppel so hoch ist wie der bei der leer angeschlagenen Saite bzw. genauso hoch ist wie der Flageolett am 12. Bund. Am 12. Bund befindet sich die Mitte der Mensur und die Saitenlänge halbiert sich.

Aufgrund der Steifigkeit schwingt die Saite jedoch nicht direkt ab ihrem Auflagepunkt auf dem Böckchen, sondern je nach Kernstärke erst kurz danach und dadurch verkürzt sich (um ca 1-5mm) ihr schwingender Teil im Verhältnis zur Mensur. Wenn wir also die Böckchen so einstellen dass die Auflagepunkte der Saiten genau der Mensur entsprechen (doppelte Länge vom 0.-12. Bund; alle in einer Reihe), ohne dass wir die Steifigkeit der Saiten berücksichtigen, werden die am 12. Bund gegriffenen Töne i.d.R. zu hoch (weil die Saiten “zu kurz” sind!). Um die richtige Tonhöhe zu erreichen, müssen wir die Saiten entsprechend verlängern, je dicker/steifer der Kern, umso mehr. Die Verlängerung der Saite um die Länge des nicht schwingenden Teils der Saite, kann man als Oktavkompensation bezeichnen.

Merke:

Wenn der Zeiger des Stimmgeräts nach rechts (von “0”) zeigt, muß der Saitenreiter nach rechts verschoben werden. Wenn der nach links zeigt, dann nach links.

“Bundreinheit”

bezieht sich ursprünglich auf die Genauigkeit der Positionierung der Bundstäbchen. Heutzutage werden in den meisten Fällen die Bünde richtig positioniert und nur selten stellt dies ein Problem dar.

Unter dem Begriff “Bundreinheit” wird oft die Tonhöhengenauigkeit an den einzelnen Bünden verstanden. Um sie zu erreichen, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden:

  1. Die Saiten dürfen nicht zu alt oder überdehnt sein. Am besten klappt es mit frischen Saiten.
  2. Der Sattel muß optimal gekerbt sein. Der tiefste Punkt im Sattel muß genauso hoch sein wie der erste Bund. Wenn er höher ist haben wir bei jedem gedrückten Ton zusätzlich noch ein “Bending” (Tonerhöhung) um so viel, wie viel die Einkerbung im Sattel zu hoch ist. Je näher am Sattel, umso stärker. Wenn der Sattel zu tief ist, schnarren die leer angeschlagenen Saiten.
  3. Die Halskrümmung sollte gering sein (ca 0,2-0,7 mm). Zu hohe Halskrümmung vergrößert unnötig den Abstand der Saite zum Bund und verursacht, genau wie beim zu hohen Sattel, einen Bending-ähnlichen Effekt und dadurch die unerwünschte Tonerhöhung. Es macht sich besonders bemerkbar in den mittleren Lagen. Wenn der Hals hingegen “zu gerade”, oder gar nach hinten gekrümmt ist, schnarrt es bei der richtigen Steghöhe.
  4. Oktavreinheit kann eingestellt werden nachdem der Sattel und die Halskrümmung optimiert wurden. Danach ist die Gitarre meistens auch “bundrein”.

Saitenauflagepunkte

Der Abstand zwischen den Saiten-Auflagepunkten auf den T-Tune HBS-Doppelreitern enspricht dem durschnittlichen Saiten-Auflagepunkt-Abstand zweier benachbarter (von 6) Einzelreiter.